Als Anfänger in der Papageienhaltung ebenso wie als erfahrener Züchter ist die erste Maߟnahme beim Erwerb eines neuen Vogels eine Ankaufsuntersuchung durchzuführen. Diese sollte sofern nicht als Gesundheitszertifikat mitgegeben als eine Laboruntersuchung des Blutes durchgeführt werden. Man kann dabei gleich eine Geschlechtsbestimmung mittels einer DNA-Analyse anhand einer Feder mit etwas Blut im Kiel vornehmen lassen. Eine allgemeine Sichtprüfung auf Krallen-, Schnabel- oder Gefiederfehler sollte der durchführende vogelkundige Tierarzt machen, sofern man nicht selbst über ausreichende Erfahrung verfügt.
Danach ist es als Daueraufgabe anzusehen, den Vögeln eine adäquate Unterbringung anzubieten. Diese sollte ausreichend groߟ sein. Dabei selbstverständlich entsprechende Reize in der Gestaltung anbieten und regelmäßig in kurzen Abständen hygienisch gereinigt werden. Als weitere vorbeugende Maßnahme ist die ausgewogene Ernährung zu nennen.

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  • Der Kot

Kot kann ein erster Indikator für Krankheiten sein. Intensive Untersuchungen kann nur der Tierarzt vornehmen (lassen), aber auch eine Sichtprüfung auf Konsistenz und Farbe lässt eine Beurteilung des Gesundheitszustandes zu. Bei Verdacht auf eine Wurmerkrankung ist der gang zum vogelkundigen Tierarzt unerlässlich, denn diese Art von Erkrankungen kann schnell zum Tode führen. Diverse Fachliteratur empfiehlt bei Vögeln, die in Außenvolieren gehalten werden, eine regelmäߟige Kotuntersuchung, weil die Gefahr von Wurmerkrankungen deutlich höher ist als die bei Haltung in reizarmer gefliester Innenumgebung. Die Art der Ansteckung erfolgt über Würmer vom Boden, von frischen Āžsten aus dem Wald... und erfolgt rasend schnell.

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  • Gefieder

Das Gefieder, auch wenn eine regelmäßig stattfindende Mauser das Federkleid immer wieder erneuert, kann durch ausgefallene Federn einen Rückschluss geben auf Milben oder Mangelerscheinungen.

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  • Schnabel und Krallen

Schnabel und Krallen sollen regelmäßig begutachtet werden, denn diese unterliegen einem stetigen Wachstum, welches bei falscher Haltung zu Problemen für das Tier führen können. Um den Stress zu vermeiden, die Vögel zum beschneiden des Schnabels und der Krallen einfangen zu müssen, gilt es, artgerechte Haltungsbedingungen zu schaffen. In diesem fall bedeutet das, verschieden groߟe Steine in der Volierenanlage zu platzieren. Da Aras auch "Fuߟg䀞nger" sind, werden sie erkunden, was sich unter, hinter oder in den Steinen versteckt. So wird der Schnabel auf eine spielerische Weise von selbst abgewetzt. Verstärken kann man diesen Effekt dadurch, dass Obst oder Körner zwischen ihnen versteckt werden. Wenn man eine ausreichende Fläche der Anlage mit Kieseln oder Steinen füllt, werden sogar die Krallen bearbeitet und die Zehen auf eine natürliche Weise massiert. Āžhnliches gilt, wenn man Betonröhren als Nistkasten anbietet. Auch die Sitzstangen tun etwas zur vorbeugenden Gesunderhaltung. So wird auch an ihm der Schnabel nach der Nahrungsaufnahme gereinigt und damit abgewetzt und die Krallen und Zehen müssen ständig "arbeiten", um auf den unterschiedlichen Aststrüken den optimalen Halt zu finden. Apropo Nahrungsaufnahme, auch diese erfüllt den gleichen Zweck, wenn man in der täglichen Futtergabe auch Nüsse anbietet.

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  • Ungeziefer

Ungeziefer wie Milben, Insekten sind Krankheitserreger und auch vor Mäusen oder sogar Ratten ist kein Vogelhalter über kurz oder lang gefeit. Insbesondere bei mangelhafter Beleuchtung können Mäuse Probleme hervorrufen, denn erschrecken sie im Dunkeln die ruhenden Vögel, fliegen die aufs Geradewohl los und brechen sich oft Schwingen oder sogar das Genick. Eine doppelte Verdrahtung, ein ausreichendes Fundament ist also ebenso wichtig wie das Vermeiden von Verstecken für die Kleinnager. Desinfizieren der Anlage oder des Käfigs ist also auch in regelmäߟigen Abständen nötig. Das zu verwende Mittel sollte biologisch abbaubar sein. Auf chemische Mittel sollte verzichtet werden. Diese sind nur nach Rücksprache mit einem vogelkundigen Tierarzt zu nutzen um Folgeschäden durch Aufnahme durch den Vogel zu vermeiden.

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  • Verhalten

Besonders ist das Verhalten zu beobachten.. Auffälligkeiten wie übermäßiges Schreien, Rupfen, Kopf schwenken kann sowohl bei Einzelhaltung (öfter ) aber auch bei Paarhaltung auftreten. Die Ursache kann vielfältig sein. Von einer "echten" Erkrankung einmal abgesehen, sind oft der fehlende artgleiche gegengeschlechtliche Partner, reizarme und langweilige Ausstattung der Volierenanlage, mangelnde Luftfeuchte oder z.B. ein zu dominanter Partner. Bei fehlerhafter Mangelernährung kann ein Vogel seinen Partner rupfen, ebenfalls bei Langeweile aber auch bei übertriebener Liebe zum Partner. Letzteres ist oft dann zu beobachten, wenn man den Elterntieren oftmals ihre Gelege entnimmt und sie nicht ihr Sozialverhalten ausleben lässt. Echte Hilfe wird kein Tierarzt geben können. Auffangstationen, in denen Aras dann in Großvolieren leben zeigen anschaulich, dass ein einmal begonnenes Rupfen nicht über Nacht wider abgestellt werden kann. Mittel wie Halskrausen, Stinkende Salben oder Spritzen behandeln wohl die Symptome aber nicht die Ursachen. Der richtige Schritt kann nur ein Wechsel in eine halbwegs artgerechte Haltung sein. Unterstützt von begleitenden Maßnahmen wie die immer mehr akzeptierte Behandlung durch Bachblüten.

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  • Nicht genannte Gefahrenquellen

Andere Gefahrenquellen sind nicht zu vernachlässigen. Denn bei Jungtieren können Ringe verrutschen, bei offener Beringung kann sich etwas verklemmen, falsche Farbe in Innenvolieren kann tödliche Dämpfe auslassen, Teflon beim Raclette dünstet Schadstoffe aus. Vor einer Bepflanzung von Volieren ist anhand geeigneter Literatur zu prüfen, ob von den beabsichtigten Pflanzungen eine Gefahr ausgeht.

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